Gemeindeamt Mölkau 6:45 Uhr am 14.Oktobr 2023.
Ein kräftiger Regenguss trieb, im wahrsten Sinne des Wortes, die Teilnehmer an der Fahrt nach Annaberg-Buchholz in den Reisebus der Fa. Geißler Reisen.
Alle waren neugierig auf die angekündigten Ziele und so ging die Fahrt pünktlich 7:00 Uhr los. Ein gut gelaunter Busfahrer begrüßte die Gäste mit einem flotten Spruch und der Himmel schloss vorläufig seine Schleusen.
Den ersten Stopp gab es nach einer Stunde zum obligatorischen Frühstück. Wie immer lockten die liebevoll belegten Brötchen. Ein Schmaus für Augen und Gaumen. Dazu gab es Kaffee aus der Bordküche und Gelegenheit zu Gesprächen.
Aber schon scheuchte uns auch hier der Regen wieder in den Bus.
Die vorüberziehende herbstliche Landschaft entschädigte uns. Und gespannt waren wir auf Annaberg - Buchholz, unsere ersten Station. Hier sollte es eine Führung durch die Altstadt geben.
Die Stadt empfing uns, wie nicht anders zu erwarten, mit starkem Regen und heftigem Sturm, der die Schirme umknickte. Bis zur Annenkirche, der wir einen kurzen Besuch abstatteten, waren es nur ein paar Schritte. Danach ging es im Eiltempo zur Tourist-Information, ins Trockene. Kaum war Gelegenheit, zur Stadt und ihrer Geschichte etwas zu erfahren, denn auch andere Gäste hatten hier Zuflucht vor dem Regen gesucht. Es war wie in einem Bienenstock. Danke an die Mitarbeiter. Sie schenkten uns Regenponchos. Und so zogen wir, gekleidet in hellgrün schimmerndem Regenschutz, zur Bergkirche. Hier erzählten die beiden Reisbegleiter humorvoll Wissenswertes zu ihrer Stadt
Annaberg-Buchholz hat 19 382 Einwohner und liegt 600m ü NHN.
Im 12. und 13. Jahrhundert besiedelten fränkische Bauern die Gegend. 1397 wird die Stadt zum ersten Mal erwähnt.
100 Jahre später, vermutlich um 1490, wurden die ersten Erzgänge am Schreckenberg gemacht und 1493 eine Bergordnung erlassen.
Annaberg und Buchholz unterstanden unterschiedlichen Herrschaftshäusern. Geteilt in ernestinisches Sachsen und anhaltinisches Sachsen. Nach der Leipziger Teilung 1845 gehörten beide zu dem Kurfürstentum Sachsen. 1945 wurden beide Städte auf Kommando der sowjetischen Besatzung zu einer Stadt zusammengelegt und seitdem heißt sie Annaberg-Buchholz.
Der Silberbergbau sorgte für ein schnelles Anwachsen der Stadt und für einen relativen Reichtum. Sie wurde zur zweitgrößten Stadt Sachsens neben Freiberg.
In der Bergkirche, der einzigen bergmännischen Sonderkirche Sachsens, gab es die handgeschnitzten Figuren des Krippenweges zu bewundern. Ein bemerkenswerter Rundgang. Diese Kirche gehört den Bergleuten, wurde einzig und allein von ihnen finanziert
Die reichlichen Tonvorkommen um die Stadt begünstigten neben dem Silber das Töpferhandwerk. Herausragend ist die Leistung der Barbara Uthmann, Witwe eines Unternehmers. Sie sorgte dafür, dass die Bergmannsfrauen auf eigenen Füssen stehen konnten. Sie brachte ihnen die Spitzenklöppelei und die Posamentenstickerei bei, die über die Grenzen der Stadt hinaus an Bedeutung gewannen. Der Barbara Uthmann errichtete die Stadt ein Denkmal auf dem Marktplatz.
Hier warteten wir wieder auf den Bus, um zum Mittagessen ins „Panorama Restaurant“ am Pöhlberg zu fahren. Für kurze Zeit verabschiedete sich der Regen und es blinzelte sogar die Sonne durch die Wolken. Aber nicht lange, und dicker Nebel hüllte die Landschaft ein. Das Mittagessen war vorzüglich und das Personal sehr freundlich.
Und dann sollte das „Fichtelberghaus“ auf dem 1285 m hohen Berg unser nächstes Ziel sein. Nach einer geduldig ertragenen abenteuerlichen Fahrt gelangten wir zur Station der Schwebebahn. Es ist die älteste Luftseilbahn Deutschlands mit einer Länge von 1175 m, die einen Höhenunterschied von 303 m überwindet.
Der Gipfel des Fichtelbergs versteckte sich im dicken Nebel und verweigerte uns den versprochenen endlosen Weitblick.
Dafür entschädigte uns der noch leicht warme Pflaumenkuchen und der heiße Kaffee im gemütlichen Ambiente der Erzgebirgsstuben. Bei guten Gesprächen verbrachten wir dort die nächste Stunde.
Der Tag ging zur Neige und unsere Fahrt endete am Gemeindeamt Mölkau, wo sie begonnen hatte.
Ein herzliches Dankeschön gebührt den Organisatoren, vor allem Jens Vater und dem nicht unterzukriegenden Busfahrer.